Der Club, der eigentlich kein Club ist
Der Club, der eigentlich kein Club ist
© Elisabeth Wagner | Die Puch Maxi's aus Ludwigshof

Vor einiger Zeit hatten wir ein sehr amüsantes Gespräch im Bezirk Güssing, genauer in Ludwigshof. Oder wie es der junge Motorradclub nennt - im Beverly Hills von Güssing. Johannes Fikis und Gabriel Holler sind vor gut einem Jahr auf die Idee gekommen, das alte Puch Maxi von Johannes Vater, Martin Fikis, wieder fahrtüchtig zu machen. Und wie alle guten Geschichten, begann auch diese mit einem Bier auf einer Geburtstagsfeier. 

In einer wirklich netten Gegend und mit traumhaften Blick auf die Burg Güssing, haben wir uns mit einem Teil des Puch Maxi Clubs in Ludwigshof getroffen. Das Lustige dabei ist, es ist kein echter Club. Denn die Burschen haben bei einer “Clubsitzung” mehrstimmig beschlossen, sich eher als ein “Zusammenschluss von Freunden” zu bezeichnen und keinen Verein zu gründen. Was damals mit zwei Leuten begann hat seine Kreise gezogen, so sind mittlerweile 19 Puch Maxi-Freunde mit dabei. “Wir schätzen die Dunkelziffer jedoch weitaus höher”, so “Pressesprecher” Michael Ditzer.

© Elisabeth Wagner | Puch Maxi Club Ludwigshof
© Elisabeth Wagner | Puch Maxi Club Ludwigshof

Gestartet hat alles bei Familie Fikis. Nachdem Johannes und sein Cousin Gabriel das alte Puch Maxi nach zehn Jahren Stillstand wieder fahrtüchtig gemacht haben, wurde anschließend auch das Maxi von Johannes Mutter aus der benachbarten Ortschaft St. Nikolaus wieder in Betrieb genommen. Die Leidenschaft am Schrauben steckte andere an. Es kamen weitere Familienmitglieder dazu, dann der Nachbar und die ersten Freunde. Darunter auch Paul, mit achtzehn Jahren das zweitjüngste Mitglied. Als ursprünglicher KTM Fahrer, hat er sich sein erstes Puch Maxi in Ilz gekauft und hegt seit Minute Eins an großer Beliebtheit in der Gruppe. 

© Elisabeth Wagner | Paul Wagner
© Elisabeth Wagner | Paul Wagner
© Elisabeth Wagner |  Johannes Fikis
© Elisabeth Wagner | Johannes Fikis
© Elisabeth Wagner |  Micheal Ditzer
© Elisabeth Wagner | Micheal Ditzer
© Elisabeth Wagner |  Daniel Brenner
© Elisabeth Wagner | Daniel Brenner
© Elisabeth Wagner |  Michael Fikis
© Elisabeth Wagner | Michael Fikis
© Elisabeth Wagner |  Gabriel Holler
© Elisabeth Wagner | Gabriel Holler
© Elisabeth Wagner | Martin Fikis
© Elisabeth Wagner | Martin Fikis

Die Puch Maxis und einzelne Teile holen sich die Burschen aus ganz Österreich. Sie werden gekauft, modernisiert, lackiert und wieder zu hübschen Stücken aufbereitet. Das Schrauben haben die Burschen eigentlich nicht gelernt, sondern sich selbst beigebracht “Man kann alles selber machen und zusammenbauen. Wir schaffen es aber trotzdem manchmal Teile auf dem Weg zu verlieren”, erzählt uns Paul. “Und wenn man mal etwas nicht weiß, schaut man eben auf Youtube nach”, so Johannes. 

© Elisabeth Wagner | Puch Maxi Club Ludwigshof
© Elisabeth Wagner | Puch Maxi Club Ludwigshof

Zwischen den Burschen haben sich wahrhafte Freundschaften entwickelt, deshalb ist es wichtig, dass jedes weitere Mitglied auch wirklich in die Runde passt. “Mitglieder brauchen wir eigentlich nicht. Aber wenn sich trotzdem jemanden uns anschließen will, dann muss er einen Aufnahmetest machen”, erklärt uns Michael Ditzer. Und dieser ist nicht schwer, wie uns mitgeteilt wurde. Man muss ein Puch Maxi besitzen und eine Kiste Bier mitbringen - schon ist man dabei. 

Wer es in die Gruppe schafft, kann sich freuen, denn Spaß und Abwechslung stehen ganz oben auf der Liste. Jede Ausfahrt entwickelt sich zu einem Abenteuer mit vielen Überraschungen. Die Geschichten erzählen sie gerne und keine gleicht der anderen. “Unsere erste Ausfahrt war nach Königsdorf. Sie hat in Ludwigshof gestartet und vor der Kaserne geendet”, so die lachende Gruppe. “Der zweite Anlauf war dann schon besser, denn der zweite Stopp war erst in Gerersdorf, aber nur ein Sicherheitsstopp, danach ging es reibungslos in Slow-Motion nach Königsdorf.” Wir hören viele weitere Geschichten und können uns vor lachen kaum mehr halten.

Einmal sind wir in St. Michael im Café Scampi einer echten Motorradgang begegnet. Die haben uns sofort als Rockergruppe enttarnt”, erzählt uns Paul. Kein Wunder, denn das oberste Gebot der Gruppe lässt sie, abgesehen von den Puch Maxis, schnell auffliegen. Bei jeder Ausfahrt muss die selbstgemachte Kutte getragen werden. Die bekommt jedes Mitglied und ist sogar auf der Vorderseite für jeden individuell gestaltet.

© Elisabeth Wagner | Puch Maxi Club Ludwigshof Club Kutte
© Elisabeth Wagner | Puch Maxi Club Ludwigshof Club Kutte
© Elisabeth Wagner | Puch Maxi Club Ludwigshof Club Kutte
© Elisabeth Wagner | Puch Maxi Club Ludwigshof Club Kutte

Der Puch Maxi Club ist mittlerweile bei den Leuten bekannt und auch sehr beliebt. “Wir werden gerne gesehen. Jeder schaut uns an und lächelt. Wir beleben die Tankstellen, Buschenschänke, Gasthäuser, Lebensmittelgeschäfte und auch den Getränkehandel”, zählen uns die Burschen auf. Die Ausfahrten sind meist spontan. Und einmal im Jahr machen sie sogar einen Urlaub gemeinsam, jedoch mit den Autos. Letztes Jahr waren sie in Kroatien. "Und die Geschichten behalten wir lieber für uns." Wann der nächste Urlaub startet hängt ganz von der aktuellen Lage und deren Entwicklung ab. Doch eines ist klar, die nächsten Ausfahrten sind geplant und die Abenteuer warten bereits.

© Elisabeth Wagner | Puch Maxi Club Ludwigshof
© Elisabeth Wagner | Puch Maxi Club Ludwigshof

Wer mehr über den Puch Maxi Club aus Ludwigshof erfahren oder sich bewerben will, der schaut am besten auf ihrer Instagram Seite vorbei.

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