Die Vielfalt der Natur verpackt in eine Weinflasche - das findet und schmeckt man bei Familie Oberkofler. Hier in Maria Bild, der Toskana des Südburgenlandes, wachsen und gedeihen Weinreben in aller Ruhe.
Patrizia und David Oberkofler führen mit viel G'spür ihren Bioweinbau im Pilgerdorf Maria Bild. Sie haben das Potenzial der klimatischen Bedingungen und ertragreichen Lehmböden erkannt und sich zunutze gemacht. Im Jennersdorfer Bezirk waren sie die ersten Biowinzer, von der Winzerschaft kritisch beäugt ob das auch funktionieren würde. Mittlerweile hat sich die anfängliche Skepsis der Kollegen gelegt, einige sind heute sogar selbst auf Bio in ihrem Weingut umgestiegen.

Für die Abholung der Weine hätten wir uns keinen schöneren Tag aussuchen können. Ein malerischer Ausblick über die hügelige Landschaft, ein Sonnenuntergang, der den Himmel in ein rot-oranges Meer verwandelt, gefühlte zwanzig Grad, dazu ein mildes Achterl Welschriesling und eine ausgesprochen freundliche Unterhaltung über biologischen Weinbau mit Patrizia und David. Pure Lebensqualität, die italienisches Feeling hervorbringt.
Doch diese Lebensqualität und einen solchen nachhaltigen Kreislauf haben sich die beiden hart erarbeitet. “Es braucht Zeit und vor allem etwas Geduld, um einen biologischen Weinbau zu führen!” erzählt uns Patrizia. “Man kann sich das so vorstellen: Wir greifen nicht in die Natur mit Chemikalien ein, sondern lassen den Weinreben ihren Platz den sie brauchen, um gesund zu wachsen. Alles, was sie für ihre Entwicklung brauchen, nehmen sie sich aus den sandigen und lehmigen Böden.” Doch damit alleine ist es nicht getan. “Als Biowinzer können wir nicht so wie im kommerziellen Weinbau sofort reagieren, sondern müssen vordenken und früher handeln.” Der Unterschied beginnt bereits im Vorhinein, indem auf gewisse Indikatoren wie das Wetter und die Klimabedingungen geachtet wird.
Kommt ein Regen und somit feuchtes Wetter, kann dieser Krankheiten hervorrufen, so auch bei Kälte- oder Trockenperioden.
“Es gibt viele Möglichkeiten unsere Weinreben zu unterstützen. Bei feuchtem Wetter entfernen wir Blätter, damit die Reben schneller trocknen oder pflücken mit der Hand die schlechten Trauben raus,” so Patrizia. “Der Boden ist sozusagen unser Schatz. Wir halten ihn lebendig, indem wir das Bodenleben mit vielfältigen Pflanzengemeinschaften, vielen blühenden und tief wurzelnden Planzen "füttern", und so versuchen den Humusgehalt hoch zu halten. Denn gesundes Bodenleben bedeutet gesunde Pflanzen.” erzählt uns David.


Doch ganz ohne Unterstützung geht es nicht. Der Familie greifen kleine Helfer unter die Arme, die Nützlinge. Sie bekämpfen auf natürliche Weise Schädlinge im Weingarten. Ihr Lebensraum ist im Boden, im Gras zwischen den Weinreben und in Gewächsen rund um den Weingarten. Dort haben sie Schutz und können in Ruhe die Natur pflegen.
Neben den herkömmlichen Weinen wachsen auch die knackigen PiWi-Reben, also pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Zu ihnen zählen der Uhudler, der Bronner und der Muscaris. Sie weisen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen bekannte Pilzerkrankungen auf. “Den Unterschied schmeckst du in der Flasche. Der Bronner hat einen richtig kräftigen Geschmack,” erzählt uns Patrizia freudig.

Die Weine der Familie Oberkofler sind ein Gewinn für die Natur und den Menschen. Sie sind geprägt von der Winzerpersönlichkeit und dem besonderen Charakter der Landschaft. Saftige rote und weiße Speisenbegleiter, die sich hervorragend an einem lauwarmen Abend im Freien genießen lassen.