Alle reden davon, keiner weiß aber genau was es ist. Die häufigste Antwort: Na a oranger Wein halt! Wir fassen kurz und bündig zusammen, was es mit dem Orange Wine jetzt wirklich auf sich hat. Und warum er gerade wieder einen Hype erlebt.
Allem vorweg, Orange Wine ist nichts Neuartiges, sondern eigentlich schon uralt. Denn die alten Griechen und auch in Georgien wurde er vor tausenden Jahren gekeltert.
Wie Orange Wine hergestellt wird
Kurz und knackig: Orange Wine wird wie Rotwein gemacht, nur mit weißen Trauben. Während der verlängerten Gärung lösen sich die Farb-, Geschmacks- und Gerbstoffe von den Traubenschalen und gehen in den Wein über. Bei Rotwein werden dafür rote Trauben verwendet, bei Orange Wine eben die weißen Trauben. Auf Winzerisch sagt man dazu übrigens: maischevergoren oder auf der Maische (Mischung aus Schalen, Kernen und gepresstem Traubensaft) vergoren.
Farbe & Geschmack
Beim Geschmack scheiden sich die Geister. Eines ist aber klar, er schmeckt nicht wie Weißwein. Für viele eröffnet eine ganz neue Geschmackswelt und manche können damit nichts anfangen. Vom Geschmack bis zum Geruch kann er sehr unterschiedlich sein. Prinzipiell gehen Orange Wine aber im Geschmack in Richtung Rotwein. Sie sind komplexer und haben durchaus was Bitteres, weil sie mehr Tannin, mehr Gerbstoffe haben.

Oft wird Orange Wine in Verbindung mit Naturwein gebracht. Das ist aber kein Muss und von Weingut zu Weingut unterschiedlich. Bei Naturwein handelt es sich nämlich um Wein, der mit geringstmöglichem Eingriff des Winzers hergestellt wird. Bei Orange Wine hingegen um eine Technik in der Weinbereitung. Er kann also auch von einem konventionellen Anbau stammen.
Ein gelungenes Beispiel für Orange Wine ist der Pinot Blanc M von Stephan Oberpfalzer aus Deutsch Schützen. Gib ihm nach dem Öffnen ein bisschen Zeit zum Atmen. Und das Schöne an ihm ist, auch nach Tagen kann man ihn noch ganz wunderbar genießen. Toll zum Einschenken & Kennenlernen!